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Künstlerisches Integrations- und Mitmachprojekt
Hanau zeigt es bitter: Rassismus führt zum Verlust des Mitgefühls! Doch vor dem Rassismus stehen meist Ängste vor dem Unbekannten oder auch ein eigener Minderwertigkeitskomplex. Nichtwissen und Vorurteile verstärken dies. Einige Deutsche nehmen Ausländer als „dunkle Masse“ und Bedrohung wahr. Auch die MigrantInnen selber trauen sich teilweise nicht, direkt Kontakt zu Deutschen aufzunehmen. Sprachbarrieren und andere gefühlte und erlebte Ablehnungen hemmen sie. Ängste können jedoch nur durch Wissen und gegenseitiges Kennenlernen beseitigt werden. Hier kommt die Kunst ins Spiel! Kunst gibt keine Antworten, sondern öffnet Wege und Möglichkeiten. Wir zeigen uns über Kunst.
Deshalb unterstützt das Land Brandenburg seit Februar bis Ende des Jahres 2020 das Projekt „Meine Gedanken und mein Gesicht erzählen vom Frieden! Schaffung von Erzähl-Galerien von und mit MigrantInnen und SchülerInnen“ im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum (RZ) und darüber hinaus.
Was ist eine Erzähl-Galerie? Der Name „Erzähl-Galerie“ leitet sich vom „Erzähl-Café“ im RZ ab, denn die Protagonisten sind zum großen Teil BesucherInnen des Cafés der Flüchtlingshilfe Babelsberg.
Im großen Raum des KunstOrbits des RZs werden vom 02.07.-26.07.2020 handgemalte Portraits, sog. „Friedensgesichter“ von den TeilnehmerInnen zu sehen sein, gemalt durch die Künstlerin Katrin Seifert. Der Malprozess selber ist sehr interaktiv. Die TeilnehmerInnen erzählen von Erlebnissen und verschönern letztendlich ihr Bild durch einen selbstbemalten Bilderrahmen. Gemalt werden bedeutet (an-)gesehen werden. Ich erhalte eine besondere Aufmerksamkeit und Wertschätzung.
Jedes Portrait wird durch eine von den MigrantInnen selbstgeschriebene Geschichte ergänzt. Dabei geht es um Befindlichkeiten im Hier und Jetzt, das Leben in Brandenburg und im Frieden, kurz „Friedensgeschichten“. Dieses Geschichtenschreiben wird durch den angehenden Iranisten Alexander Deutsch in 10 Workshops unterstützt.
Die zwei kleineren Räume werden durch die TeilnehmerInnen mittels Körperbildern, die miteinander zu Wandbildern interagieren, gestaltet. Dazu verhilft ein Körperbilder-Workshop, der an den Wochenenden davor durchgeführt wird.
Das Ganze wird dann durch die Medienexpertin Andrea Werner dokumentiert, auf Leinwände gebracht und transportfähig gemacht. Mit diesen ca. 15 großen Leinwänden gehen wir in die Öffentlichkeit, so z.B. in die Landesbibliothek im März 2021.
Schon jetzt treten TeilenhmerInnen mit weiteren Anfragen an die Projektleiterin, Katrin Seifert, heran: Freunde, Bekannte, Familienmitglieder wollen ebenfalls mitmachen. Wir freuen uns über diese Resonanz, denn wir wollen zeigen, welche Schätze, Fähig- und Fertigkeiten unsere ausländischen MitbürgerInnen mitbringen. Ein Sich-zeigen/Öffnen gibt die Möglichkeit zu verstehen und aufeinander zuzugehen.
Wir laden hiermit zur Vernissage und Kontaktaufnahme am 02.07.2020, 18:00 Uhr im KunstOrbit des RZs ein. Da es eine Mitbring-Vernissage und Feier im alten Sinne sein wird, freuen wir uns, wenn auch Sie eine Kleinigkeit von Ihrer Spezialität mitbringen. Es musizieren Mitglieder der MiMaMu-Gruppe.
Katrin Seifert