Migrationspolitik auf der Flucht: Erfahrungen von Neuankömmlingen mit Untätigkeit, Trägheit und Gleichgültigkeit

In den letzten Jahren hat Social Science Works umfangreiche Untersuchungen über die Lebensbedingungen und Perspektiven von Flüchtlingen durchgeführt. In diesem Zusammenhang haben u.a. Laila Keeling, Anjali Zyla, Sahba Salehi, Nadia Lejaille, Genevieve Soucek und Hans Blokland mit einer Vielzahl von Flüchtlingen gesprochen. Einige der relevanten Interviews wurden hier auf unserer Website veröffentlicht. Darüber hinaus wurden quantitative Daten erhoben und Sozialarbeiter, Freiwillige, Vertreter von zivilgesellschaftlichen Organisationen, Beamte und politische Entscheidungsträger befragt. All dieses Material wurde nun von Hans Blokland analysiert, und auf dieser Grundlage wurde eine große Anzahl von politischen Empfehlungen formuliert. Das Endprodukt, Migrationspolitik auf der Flucht, wurde beim Transcript Verlag in Bielefeld im November 2023 veröffentlicht. Auf dieser Unterseite finden Sie weitere Informationen über das Buch und die ihm zugrunde liegende Forschung. Außerdem gibt es eine Reihe von Links mit Fotos, die nicht im Buch enthalten sind, sowie Grafiken und Tabellen.

  • Die Website von Transcript mit weiteren Informationen über das Buch finden Sie hier. Der Produktflyer finden Sie hier: Produktflyer Migrationspolitik auf der Flucht.
  • Bilder verleihen Worten mehr Kraft. Soweit es die Privatsphäre zuließ, haben wir Fotos von den Flüchtlingsunterkünften gemacht. Für das Leben in Flüchtlingsheimen in Bildern, klicken Sie hier.
  • Im dritten Teil des Buches Migrationspolitik auf der Flucht werden einige empirische Daten zu den in den Übergangsheimen in Teltow-Fläming lebenden Geflüchteten vorgestellt. Die dazugehörigen Grafiken und Tabellen finden Sie hier.
  • Hier finden Sie das Inhaltsverzeichnis und das Vorwort von Migrationspolitik auf der Flucht: Inhalt und Vorwort Migrationspolitik auf der Flucht.
  • Für die Allgemeine Einleitung klicken Sie bitte hier: Allgemeine Einleitung Migrationspolitik auf der Flucht.
  • Und der Epilog, der über die Verfahrensweisen der Behörden bei dem vorliegenden Projekt berichtet, ist hier zu finden: Epilog Migrationspolitik auf der Flucht.

Aus dem Umschlagtext:

Migration und Integration sind untrennbar mit vielen grundlegenden sozialen und politischen Themen verbunden: Identität, Zugehörigkeit, Diskriminierung, Emanzipation, Vielfalt, Zusammenhalt, Solidarität, Verantwortung, soziale Ordnung und Sozialpolitik. Hans Blokland konzentriert sich auf die Wahrnehmungen und Erfahrungen von Flüchtlingen, Fachkräften, Ehrenamtlichen und politischen Entscheidungsträger*innen in einem Landkreis in Brandenburg und leitet daraus allgemeinere Erkenntnisse über Migration, Integration und die damit verbundenen Herausforderungen ab. Insgesamt zeichnet er ein eher beunruhigendes Bild, das die Krampfhaftigkeit und Ängstlichkeit der meisten westlichen Nationen im Umgang mit Migration widerspiegelt.

Interview mit Hans Blokland:

1. Warum ein Buch zu diesem Thema?

Migration und Integration sind in vielen öffentlichen Debatten der westlichen Demokratien zu einem zentralen Thema geworden. Sogar Wahlen werden von diesem Thema bestimmt. Sachliche, evidenzbasierte Diskussionen sind zunehmend schwieriger geworden. Politiker, Beamte, Journalisten, Bürgerinnen und Bürger scheinen massenhaft vor dem Thema Migrationspolitik zu fliehen, wegzuschauen, und Gefühle und Bauchgefühle bestimmen die Debatte. Deshalb ein Buch, das ganz nah an den täglichen Erfahrungen aller Beteiligten bleibt und nüchtern darüber berichtet, in der Hoffnung, zu einer gewissen Vernunft und Besinnung beizutragen.

2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?

Über Migration und Integration wird meist sehr allgemein gesprochen, die konkreten Hintergründe, Erfahrungen, Motive und Perspektiven von Migranten und Flüchtlingen geraten dabei aus dem Blick. Das gilt auch für die Erfahrungen und die Praxis von Sozialarbeitern, Ehrenamtlichen und politischen Entscheidungsträgern auf regionaler und kommunaler Ebene, die täglich mit Migration und Integration zu tun haben. Ihre Erfahrungen stehen im Mittelpunkt dieses Buches, ebenso wie die der Neuankömmlinge.

3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?

Ein Großteil der heutigen Forschung ist quantitativer Natur, wodurch die Alltagsrealität der Untersuchten regelmäßig untergeht. Hinzu kommt, dass die Forscher im Allgemeinen nicht glauben, sich mit Politik und politischen Empfehlungen befassen zu müssen. Dies würde ihre Objektivität beeinträchtigen. Die Frage, wie die Integration gefördert werden kann, vermittelt jedoch auch ein besseres Bild von den zugrunde liegenden Problemen.

4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?

Neben den politischen Entscheidungsträgern möchte ich auch mit jenen Bürgern ins Gespräch kommen, die am stärksten gegen Migranten und Flüchtlinge eingestellt sind und zu der Meinung gelangt sind, dass das Fernhalten dieser Fremden wesentlich zu ihrem Wohlbefinden beitragen würde. Ich möchte ihnen zeigen, dass diese Ausländer größtenteils von ähnlichen Ängsten, Frustrationen, Ambitionen und Träumen bewegt werden wie sie selbst und ihnen daher viel weniger fremd sind als gedacht. Außerdem ist ihre Ankunft historisch gesehen keineswegs ein neues Phänomen, und die Betroffenen können oft einen wichtigen, vielleicht sogar unverzichtbaren Beitrag zur Wiederbelebung unserer Gesellschaften leisten.

5. Ihr Buch in einem Satz:

Eine eingehende Studie über Flüchtlinge, die versuchen, sich in einem europäischen Land zu integrieren, das in Bezug auf die Migration unentschlossen ist, und was uns dies über die menschlichen Bestrebungen und Bedürfnisse, die Politikgestaltung und die politische Kultur sagt.

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