Mädchen bzw. Frauen werden in den vorherrschenden patriarchalen Strukturen immer wieder Diskriminierung und Benachteiligung ausgesetzt. Insbesondere Mädchen mit Fluchterfahrungen sind aufgrund der Intersektionalität verstärkt betroffen. Durch einen Mädchentreff soll ein Schutzraum entstehen, welcher einen Austausch sowie Vernetzung untereinander ermöglicht. Frei von (Rollen-) Erwartungen und Ansprüchen können sich die jungen Frauen begegnen, um gemeinsam ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln. Die Ausgestaltung der Treffen orientiert sich dabei an den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen. Mit den Mädchen aus den Unterkünften wird eine Gruppe mit höchstens 15 Teilnehmerinnen im Alter von 14 bis 17 gebildet. Ab Januar 2023 wird die Gruppe wöchentlich drei Stunden von drei Sozialpädagoginnen (Alessia Arbustini, Kim Blokland und Norma Böhm) betreut werden. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen die Stärkung individueller Ressourcen wie Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl (Empowerment), Selbstfürsorge und Selbstbestimmung.

Die Lebenssituationen in den Unterkünften für Geflüchtete Personen sind gerade für junge Menschen besonders herausfordernd. Die Fluchterfahrungen und die unsichere Situation in den Unterkünften gehen auch an Kindern und Jugendlichen nicht spurlos vorbei. Es ist für sie wichtig zu wissen, dass sie mit dieser Situation nicht allein sind. Gerade Mädchen benötigen, aufgrund der zusätzlichen Diskriminierungserfahrungen in Bezug auf ihr Geschlecht, einen Zugang zu Räumen des Empowerments.

Viele junge Frauen werden bei dem Versuch, ein eigenständiges Leben zu führen, von den vorhandenen Geschlechterrollen ausgebremst. Um diese im Individuellen Rahmen zu lösen, wird Aufklärungs- und Bewusstseinsbildung durchgeführt werden. Wichtig ist hierbei, dass diese Entwicklung auch nach den Treffen noch fortläuft. Um dies zu gewährleisten, soll ein Zugang zu anderen sozialen Einrichtungen hergestellt werden.

Es wird eine Gruppe von etwa 15 Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren gebildet, die sich einmal pro Woche für etwa drei Stunden trifft. Das Projekt wird im Januar 2023 beginnen und 10 Begegnungen umfassen. Es gibt eine Zusammenarbeit mit Flüchtlingsunterkünften in Brandenburg, zu denen wir bereits in der Vergangenheit Verbindungen aufgebaut haben.

Zur Umsetzung der genannten Zielstellung, Stärkung der individuellen Ressourcen, sind mitunter Aktivitäten außerhalb der Unterkunft geplant. Hierzu gehören beispielsweise Besuche von Mädchenzentren, Selbstverteidigungskursen und möglichen Freizeitangeboten in der Nähe der Unterkunft. Mithilfe dieser Aktivitäten soll das Wissen zu den eigenen Rechten und den Umgang mit genderspezifischen Herausforderungen aufgebaut werden. Bei der Planung der Treffen steht die Partizipation der Mädchen im Vordergrund. Dies bedeutet, dass sie aktiv bei der Angebotsgestaltung mitarbeiten dürfen und ihre eigenen Themen einbringen können. Dieser  Partizipationsprozess soll die Selbstbestimmung und Mitbestimmung der Teilnehmerinnen fördern.

Neben den genannten Ausflügen wollen wir gemeinsam gemütliche Nachmittage verbringen, wobei wir (geschlechtsspezifische) Themen wie Menstruation, Sexualität und Schönheitsideale ohne Selbstdarstellungs- oder Rechtfertigungsdruck besprechen. Hierbei können Diskriminierungserfahrungen ausgetauscht und Anerkennung in der Gruppe gefunden werden. Der Erfolg der Projekte hängt weitgehend vom Hintergrund, der Erfahrung und der Begeisterung der Mitarbeiter ab. Social Science Works freut uns sehr über die Zusammenarbeit mit Alessia Arbustini, Kim Blokland und Norma Böhm.

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