Der vorliegende Abschlussbericht dokumentiert die Ergebnisse des Projekts mit geflüchteten Kindern, das sich unteranderem zum Ziel gesetzt hatte, eine unterstützende Umgebung zu schaffen, in der sich die Kinder wohl und sicher fühlen, um ihre sozialen Fähigkeiten entwickeln zu können. Das Projekt wurde von Social Science Works in enger Zusammenarbeit mit den Sozialarbeiterinnen der Unterkunft, den Kindern sowie ihren Familien durchgeführt und erstreckte sich über den Zeitraum von Mai 2024 bis August 2024. Es nahmen 16 Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren an 15 Nachmittagen teil.
Projekthintergrund und Zielsetzung
Aufbauend auf den Erfahrungen eines ähnlichen Projekts im Frühling und Sommer 2023, das ebenfalls in derselben Unterkunft durchgeführt wurde, starteten wir das aktuelle Projekt mit einer soliden Grundlage und gutem Vertrauen seitens der Kinder und Familien. Diese positive Vorgeschichte erleichterte den Einstieg und half, schnell eine feste und motivierte Gruppe zu bilden. Durch den Zuwachs an Familien in der Unterkunft verdoppelte sich die Gruppe nach den ersten drei Treffen, was die Dynamik und die Herausforderungen der Betreuung erhöhte.
Das Hauptziel des Projekts war es, den Kindern einen sicheren und unterstützenden Raum zu bieten, in dem sie ihre sozialen, kreativen und kognitiven Fähigkeiten entwickeln können. Wir strebten an, durch kreative Bastelprojekte und regelmäßige Ausflüge das Selbstbewusstsein, die Kreativität und die Teamarbeit der Kinder zu fördern. Darüber hinaus war es uns wichtig, den Kindern Freude zu bereiten und ihnen zu ermöglichen, ein Gefühl der Zugehörigkeit und Orientierung in ihrer neuen Umgebung zu entwickeln. Ein zentrales Anliegen war es, den Kindern einen Raum außerhalb der Unterkunft zu bieten, in dem sie andere Kinder kennenlernen und sich frei entfalten können. Da viele der Kinder außerhalb ihres Zuhauses oder der Schule kaum Freizeitmöglichkeiten haben, sollte unsere Kindergruppe ihnen wertvolle Freizeitaktivitäten bieten.
Aktivitäten und Umsetzung
Gemeinsam mit den Kindern erarbeiteten wir eine Übersicht der geplanten Aktivitäten und Ausflüge, basierend auf ihren Wünschen und Interessen. Der Fokus lag dabei auf kreativen Bastelprojekten und Ausflügen in die Umgebung, um die Kinder sowohl kreativ als auch sozial zu fördern. Indem wir Traumfänger bastelten, Filme guckten, Blumentöpfe bemalten, Kresse pflanzten und verschiedene Spiele organisierten, wollten wir die Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützen und ihnen gleichzeitig Spaß und Freude bereiten. Durch regelmäßige Ausflüge wollten wir zudem erreichen, dass die Kinder ein besseres Gefühl für ihre Umgebung und eine Orientierung außerhalb der Unterkunft entwickeln. Dies beinhaltete Aktivitäten wie Spielplatzbesuche, Waldschatzsuchen, Natur-Bingo und Müllsammelprojekte, die den Kindern halfen, die Natur zu erkunden und ein Bewusstsein für Umweltschutz zu entwickeln.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Zu Beginn des Projekts stellten wir fest, dass die Kindergruppe sehr heterogen war, insbesondere hinsichtlich des Alters und der individuellen Bedürfnisse der Kinder. Die älteren Jungen neigten dazu, Konflikte zu initiieren oder die jüngeren Kinder zu provozieren, was zu Spannungen innerhalb der Gruppe führte. Diese Dynamik erschwerte es, eine harmonische Gruppe zu bilden. Um diese Herausforderung zu bewältigen, teilten wir die Kinder hin und wieder in alters- und interessenbezogene Gruppen auf, um sicherzustellen, dass die Aktivitäten besser auf die jeweiligen Bedürfnisse und Fähigkeiten abgestimmt waren. Dies half, Konflikte zu reduzieren und die Zusammenarbeit zu fördern. Durch die Einführung klarer Verhaltensregeln und einer festen Struktur für die Treffen konnten wir Konflikte minimieren. Die Gruppenleiterinnen nahmen eine aktivere Rolle ein, indem sie gezielt auf die Kinder zugingen, Konflikte frühzeitig erkannten und deeskalierende Maßnahmen ergriffen.
Ergebnisse und Erfolge
Das Projekt erzielte mehrere bemerkenswerte Erfolge. Die Kinder zeigten signifikante Fortschritte in ihren sozialen Kompetenzen, indem sie lernten, besser miteinander zu interagieren, Konflikte zu lösen und Freundschaften zu schließen. Durch kreative und gemeinschaftliche Aktivitäten gewannen die Kinder an Selbstvertrauen und fühlten sich in ihrer Umgebung sicherer. Die spielerischen Ansätze und Ausflüge sorgten dafür, dass die Kinder mit Freude und Begeisterung an den Aktivitäten teilnahmen. Die regelmäßigen Treffen und Ausflüge förderten das Gemeinschaftsgefühl und halfen den Kindern, sich besser in ihre neue Umgebung zu integrieren.
Fazit
Die durchgeführte Kindergruppe in der Gemeinschaftsunterkunft Teltow-Stadt zeigt eindrucksvoll, wie bedeutend und wertvoll Angebote für geflüchtete Kinder sind. Unsere Beobachtungen und Erfahrungen belegen, dass die Kindergruppe nicht nur eine wichtige Freizeitmöglichkeit darstellt, sondern auch maßgeblich zur sozialen und emotionalen Entwicklung der Kinder beiträgt. Die Kinder, die außerhalb der Unterkunft und der Schule kaum Zugang zu Freizeitaktivitäten haben, finden in unserer Gruppe einen Ort, an dem sie sich entfalten und neue Freundschaften schließen können. Durch die kreativen und gemeinschaftlichen Projekte gewinnen sie an Selbstvertrauen, lernen wichtige soziale Kompetenzen und entwickeln ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl. Diese positiven Effekte sind nicht nur kurzfristig, sondern haben das Potenzial, die langfristige Integration und das Wohlbefinden der Kinder nachhaltig zu fördern.
Das Projekt „Befähigung von Flüchtlingskindern in Teltow Stadt“ war ein voller Erfolg und konnte die gesteckten Ziele in vielerlei Hinsicht übertreffen. Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten, insbesondere den engagierten Sozialarbeiterinnen und den Familien, für ihre wertvolle Unterstützung.