Prof. Dr. Hans Blokland
Hans Blokland arbeitete für das niederländische Kulturministerium als politischer Entscheidungsträger. Zudem arbeitete er als Sozialforscher für das Niederländische Institut für Sozialforschung. An der Erasmus Universität Rotterdam hielt er Anstellungen in der Soziologie, in Public Management/Business Administration und in Geschichte, Kultur und Kommunikation. Er war Fellow der Royal Netherlands Academy of the Arts and Sciences und hielt Positionen an der Universität Yale und an der Universität von Manchester.
Zwischen 2009 und 2015 war Hans Blokland Professor der Humboldt Universität Berlin, wo er Soziologie, Politikwissenschaft, Forschungsdesign & Forschungsmethoden sowie Wissenschaftsphilosophie unterrichtete. 2012 besetzte er die Corelio-Chair für Medien und Demokratie an der Freie Universität Brüssel und 2013 hielt er zudem die Alfred-Grosser Professur in Soziologie an der SciencesPo in Frankreich inne.
In den letzten 25 Jahren hat Hans Blokland viele Monographien und Aufsätze in den überschneidenden Bereichen der Sozial- und Politikwissenschaft, Philosophie, Kultursoziologie, Politische Ökonomie, Ideengeschichte und Wissenschaftstheorie veröffentlicht. Die Aufsätze wurden in einer Reihe von akademischen und professionellen Zeitschriften und Magazinen veröffentlicht, die sehr unterschiedliches Publikum adressierten. Eine Liste seiner akademischen Veröffentlichungen finden Sie auf seiner persönlichen Webseite. Viele der neuesten Publikationen von Hans Blokland finden Sie auf der Webseite von Social Science Works. Die direkten Links zu diesen Veröffentlichungen finden Sie hier.
Charakteristisch für Bloklands Arbeit ist, dass sie verbindet, was zu Unrecht zunehmend von einander getrennt wurde: Sozialphilosophie und Politische Theorie auf der einen Seite, empirische Sozialforschung und Politikwissenschaft auf der anderen. Diese Spaltung hat vielseitig zu Philosophien ohne empirische Grundlage und praktische Relevanz beigetragen. Dies half der Entwicklung von Wissenschaftsdisziplinen, die fundamentale soziale und politische Fragen ignorieren und dabei ihre epistemologischen und normativen Annahmen nicht beachten. In diesem Zusammenhang sind Bloklands arbeiten problemorientierter als dies inzwischen in der Sozial- und Politikwissenschaft und der Politischen Theorie der Fall ist.
Um dieser Entwicklung etwas entgegen zu Setzen hat Blokland seine Forschung und Lehre zunehmend darauf ausgerichtet, was Charles Lindblom usable knowledge (‚nutzbares/nützliches Wissen‘) genannt hat. Aufbauend auf dem disziplineninternen Unbehagen, welches sich innerhalb der letzten 50 Jahre entwickelt hat, analysiert er die epistemologischen Möglichkeiten und Grenzen der Disziplin und die Voraussetzungen für erfolgreiche Beiträge der Sozialwissenschaften zum öffentlichen Entscheidungsprozess.
Zudem analysiert er die erkenntnistheoretischen Annahmen und die sozialen und kulturellen Einflüsse, denen die Sozialwissenschaften unterliegen. Er wirft die Frage auf, was genau zu der zunehmenden zivilgesellschaftlichen Irrelevanz der Disziplin geführt hat.